5.2 Feuer
Der Brandvorbeugung und dem Feuerl?schen muss h?chste Bedeutung einger?umt werden. Bei der Verbrennung von audiovisuellem Material entstehen hochgiftige Brandgase mit umfangreichem Gef?hrdungspotenzial f¨¹r die menschliche Gesundheit, einmal ganz abgesehen von der Erhaltung wertvoller Archivbest?nde im Brandfall. Zus?tzlich zum Verlust unersetzlicher Best?nde kommt die schwierige und teure Dekontaminierung der Archivr?umlichkeiten.
Idealerweise sollte das gesamte Archivgeb?ude in Brandabschnitte mit geeigneten Abmessungen unterteilt und mit Brandmeldeanlagen (Hitze und Rauch) ausgestattet sein. In all diesen Abschnitten sollten W?nde, Decken und B?den aus hitzebest?ndigem Material bestehen und mit automatischen Feuerl?schsystemen ausgestattet sein. In den 70er und 80er Jahren benutzte man weitgehend Halon31 zum Brandl?schen bei empfindlichen Kulturg¨¹tern, so wie es noch 1981 von der IASA (IASA-TC 02) empfohlen wurde. Wegen seiner negativen Auswirkungen auf die Ozonschicht wurden Halon und auch andere Fluorchlorkohlenwasserstoffe1989 im Protokoll von Montreal verboten. Heutzutage gibt es eine Reihe von umweltvertr?glichen Halon-Ersatzl?schmitteln, die sowohl f¨¹r herk?mmliche Materialien als auch f¨¹r IT-Ger?te geeignet sind und f¨¹r audiovisuelle Best?nde empfohlen werden.
Sogenannte ?dry fog¡°-Systeme finden mehr und mehr Anwendung. Bei ihnen wird Wasser in Form von feinsten Tr?pfchen verspr¨¹ht, deren k¨¹hlender Effekt hilft, die Tr?ger vor der Hitze des Feuers zu sch¨¹tzen, w?hrend der Schaden durch das Wasser sehr gering bleibt. ?Dry fog¡°-Systeme sind f¨¹r alle Arten von Archiven geeignet, sollen aber f¨¹r R?ume mit IT-Ger?ten (Servern) nicht angewendet werden. Einige Archive haben angefangen, mit sogenannten ?low oxygen¡°-Speichern zu arbeiten, einer Methode, bei der der Sauerstoffgehalt in der Archivluft bis zu einem Punkt unterhalb der Aufrechterhaltung von Feuer reduziert ist.
Handfeuerl?scher sollten CO2 als L?schmittel enthalten. Oft benutzt in gew?hnlichen B¨¹ror?umen, aber ungeeignet f¨¹r Archivr?ume sind Wasser, Schaum und Pulver als L?schmittel. Der Einsatz von Pulverl?schern ist zwar chemisch harmlos, aber das Entfernen des feinen Staubs von verunreinigtem Archivgut ist extrem zeitaufwendig und manchmal nur unzul?nglich erreichbar.
31. Halon und seine Ersatzgase l?schen Br?nde in Konzentrationen, die f¨¹r Personen, die sich unabsichtlich in Lagerr?umen im Fall einer Flutung aufhalten, nicht gef?hrlich sind. Vom Einsatz von Kohlendioxid (CO2), das wirksamer und billiger w?re, wird jedoch dringend abgeraten. Er ist oft auch gesetzlich wegen der enormen Gefahr von Fehlalarmen verboten.